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HYTE Y40-Test

Oct 18, 2023Oct 18, 2023

Hinter der Marke HYTE verbirgt sich ein Tochterunternehmen des Systemintegrators iBUYPOWER, der üblicherweise ein umfangreiches Portfolio hochwertiger, vorkonfigurierter PC-Systeme anbietet. Über die Marke HYTE versucht der Hersteller nun auch, sich auf dem hart umkämpften Markt für PC-Komponenten sowie Zubehör einen Namen zu machen. Bei den von uns bereits getesteten Gehäusen HYTE Revolt 3 und Y60 hat das bereits gut funktioniert. Auf der CES 2023 hat der Hersteller nun das HYTE Y40 vorgestellt, das wir uns in diesem Testbericht genauer ansehen.

Inhaltsverzeichnis / Table of contents

Das HYTE Y40 ist der kleinere Bruder des Y60, das mit seinem abgewinkelten Glas für Aufsehen sorgte. Beim Y40 verzichtet HYTE auf eine solche Wölbung und setzt auf zwei herkömmliche Scheiben vorne und an der Seite. Dafür soll der Midi-Tower aber viel Platz für Luft- und Wasserkühlungen bieten, hochwertig verarbeitet sein und dank einer Kombination aus geraden und ungewöhnlich geformten Führungen für eine interessante Optik sorgen. Erwähnenswert ist jedoch, dass das Y40 ab Werk mit einer Riser-Karte (PCIe 4.0 x16) ausgestattet ist, die eine vertikale Montage der GPU ermöglicht. Dies ist wichtig, da dieser Midi-Tower keine vertikale GPU-Montage zulässt. Aber beginnen wir mit den technischen Details.

Wie wir es von HYTE kennen, ist das Gehäuse ebenfalls in einem Karton verpackt, bei dem jedoch zugunsten des Preises und zum Schutz der Umwelt auf eine farbige Bedruckung verzichtet wurde. Stattdessen klebt der Hersteller einen gelben Aufkleber auf die Verpackung, auf dem der Hersteller und die Gehäusebezeichnung sowie die Farbvariante angegeben sind. Ansonsten finden Sie auf der Verpackung technische Zeichnungen sowie alle relevanten technischen Daten und die wichtigsten Eckdaten. Im Inneren der Verpackung setzt HYTE auf zwei Blöcke Hartstyropor, eine Schutzfolie und Schutzaufkleber auf beiden Glasscheiben.

HYTE hat das Zubehör in einem braunen Karton unterhalb der Netzteilabdeckung versteckt. Darin sind neben allen zur Montage der Komponenten benötigten Schrauben auch eine Montageanleitung mit Bild und Text sowie ein Splitter für den kombinierten Kopfhörer- und Mikrofonanschluss enthalten. Eine sehr hochwertige Riser-Karte (PCI 4.0 x16) gehört ebenfalls zum Lieferumfang und wurde von HYTE vorinstalliert und durch weichen Schaumstoff vor Beschädigungen geschützt. Schließlich sind auch zwei vorinstallierte 120-mm-Lüfter im Lieferumfang enthalten.

Das Äußere des HYTE Y40 wird von viel Glas und Paneelen mit großen, linearen Lüftungsschlitzen dominiert. So besteht die Vorderseite aus gehärtetem Glas, das leicht abgedunkelt wurde und oben und unten vom Stahlrahmen des Korpus eingerahmt wird. Bei Bedarf kann die Frontplatte auch durch Entfernen mehrerer Schrauben entfernt werden. Dafür besteht jedoch keine Notwendigkeit. Auch das I/O-Panel platziert HYTE in der unteren Front. Es gibt einen USB-3.1-Typ-C- und zwei USB-3.0-Typ-A-Anschlüsse, einen HD-Audio-Kombianschluss und einen Power-Button, der weiß beleuchtet ist.

Der Deckel besteht aus Stahl, der innen mit einer zusätzlichen Kunststoffschicht verstärkt und mit einem integrierten Staubfilterrahmen ausgestattet ist. Durch die großen Lüftungsstreifen soll die warme Luft aus dem Innenraum problemlos abgeführt werden können. Die Deckelplatte ist über Druckstifte befestigt und kann somit ohne Werkzeug abgenommen werden. Unterhalb der Deckelplatte treffen wir auf das Gehäuse und verschiedene Befestigungspunkte für drei 120-mm- oder einen 360-mm-Radiator. Da Letzteres die oberen Anschlüsse des Mainboards abdecken würde, spendiert HYTE dem Y40 zusätzlich eine Öffnung, durch die die Mainboard-Anschlüsse erreicht werden können.

Die linke Seite des Gehäuses besteht aus leicht abgedunkeltem Tempered Glass und wird über Push-Pins befestigt. Zum Entfernen muss man einfach etwas stärker im hinteren Bereich des Panels ziehen und kann es so abnehmen. Das rechte Seitenteil des Y40 besteht aus herkömmlichem Stahl und verfügt über ein großes Lüftergitter, das durch einen nicht modularen Staubfilter geschützt wird. Für einen schönen optischen Effekt setzen sich die länglichen Lüftungsschlitze des Deckels auf der rechten Seitenwand fort, ändern ihre Richtung im 90-Grad-Winkel und enden an der Rückseite des Midi-Towers. Außerdem hat HYTE auf der Innenseite des Panels eine Platte aus Kunststoff aufgeklebt, in die das Logo des Herstellers eingepresst wurde.

Die Rückseite des Y40 zeigt ein Design, das sich völlig von einem herkömmlichen Midi-Tower unterscheidet. Das Gehäuse verfügt lediglich über sechs horizontale PCI-Steckplätze auf der Rückseite, die nur halb so hoch sind (Low Profile). Dafür gibt es vier vertikale Slotpanels mit voller Höhe. Was nicht vom Standard abweicht, ist die Montageposition des Netzteils, das unten verbaut ist. Oberhalb der Erweiterungsslots findet man zudem den ersten vorinstallierten 120-mm-Gehäuselüfter.

Auf der Unterseite geht es weiter mit einem speziellen Design der Staubfilter. Diese bestehen aus einem sehr feinen Netz, das auf einen Rahmen gespannt wurde. Im Gegensatz zu den geraden Linien im Deckel sind die beiden Kunststoffgitter spiralförmig gestaltet. Etwas seltsam ist allerdings, dass die Staubfilter in verschiedene Richtungen entnommen werden müssen. Letzteres könnte an der Gestaltung der beiden großen Füße liegen. Denn auch diese sind nicht gerade, sondern einseitig gebogen. Als Materialien kommen Kunststoff und eine Gummischicht zur Vibrationsreduzierung zum Einsatz.

Anders als beim Y60 setzt HYTE beim Y40 auf eine typische Innenaufteilung. Dieser gliedert sich in eine große Kammer für die Hauptkomponenten sowie eine separate Stromversorgungskammer im unteren Bereich. Der Mainboard-Tray ist flach gestaltet und verfügt über drei große Öffnungen zur Führung der Stromversorgungskabel. Rechts neben dem Mainboard-Tray stattet HYTE das Y40 mit einem Montagerahmen für zwei 120- oder 140-mm-Lüfter oder entsprechende Radiatoren aus.

Wenn Sie Ihren Blick senken, finden Sie die Netzteilabdeckung, die das Netzteil und seine Kabel verbirgt und gleichzeitig als Montageort für die GPU-Riser-Karte dient. Leider wird für die Abdeckung nur Kunststoff und kein Stahl verwendet. Die Optik des Materials ist jedoch in Ordnung. Schließlich hat HYTE die Oberseite der Abdeckung mit zahlreichen Öffnungen für Kabel sowie Lüftungsstreifen versehen.

Unterhalb der Netzteilabdeckung finden das Netzteil und der zweite vorinstallierte 120-mm-Lüfter ihren Platz. Das Netzteil ruht zur Entkopplung auf zwei länglichen Streifen aus Moosgummi. Der Lüfter ist davor platziert und kann bei Bedarf durch ein 140-mm-Modell ersetzt werden. Um zu verhindern, dass sich die Stromversorgungskabel im Lüfter verfangen, hat HYTE einen Kabelkanal mit zahlreichen Ösen für Kabelbinder angebracht.

Auf der Rückseite ist mit etwa 27 Millimetern viel Platz für Kabel. Ergänzt wird dieser Raum durch zahlreiche Ösen für Kabelbinder. Ansonsten gibt es keine besonderen oder nennenswerten Features.

Leider bietet das HYTE Y40 nicht so viel Platz für Datenträger. An der interessant gestalteten Montageplatte an der Rückseite des Mainboard-Trays können wahlweise zwei 2,5-Zoll- oder ein 3,5-Zoll-Datenträger befestigt werden. Die Montage der Platte erfolgt ohne Werkzeug, die Fixierung der Medien erfordert jedoch den Einsatz von Schrauben.

Wie wir es von den bisherigen HYTE-Gehäusen gewohnt sind, weiß auch das Y40 sowohl in puncto Verarbeitungsqualität als auch Haptik zu überzeugen. Lackmängel, scharfe Kanten oder andere Materialfehler konnten wir im gesamten Gehäuse nicht feststellen. Auch der allgemeine Materialeindruck und die Haptik der modularen Komponenten sind sehr gut. Wenn wir etwas bemängeln müssten, wäre es die Materialwahl der Netzteilabdeckung. Angesichts des veranschlagten Preises wäre eine Stahlabdeckung durchaus wünschenswert gewesen.

Kommen wir nun zur Systeminstallation im HYTE Y40 Test. Als Hardware verwenden wir einen AMD Ryzen 5 1400 auf einem MSI B350 PC Mate mit 16 GB Crucial Ballistix Sport LT grau DDR4-2666. Der Ryzen wird von einem LC-Power Cosmo Cool LC-CC-120-RGB gekühlt und ist auf 3,8 GHz (1,25 V) übertaktet. Für die Bildausgabe ist eine GTX 1060 6GB von Gigabyte AORUS zuständig. Die Stromversorgung übernimmt das vollmodulare LC-Power LC550 V2.31 Platinum mit einem Wirkungsgrad von 80 Plus Platinum.

Die Installation aller Hauptkomponenten und deren Verkabelung war einfach und schnell. Sowohl vor als auch hinter dem Mainboard-Tray ist auch für große Hände ausreichend Platz zum Arbeiten. Zudem reichen die 27 Millimeter Platz auf der Rückseite mehr als aus, um auch dickere Kabel problemlos zu verlegen. Allerdings stellte das Kabelmanagement im Netzteilfach eine kleine Herausforderung dar. Aufgrund des Vorhandenseins eines Lüfters mussten wir genau darauf achten, dass sich keines der Kabel in den Lüfterflügeln verfängt. Insbesondere bei längeren Netzteilen könnte dies schwieriger sein.

Dass im HYTE Y40 viel Platz zur Verfügung steht, spiegelt sich auch in der Hardware-Kompatibilität wider. Für Luftkühler stehen beachtliche 183 Millimeter und für Grafikkarten sehr gute 422 Millimeter Platz zur Verfügung. Zudem darf die GPU bis zu 94 Millimeter tief sein. Das ist selbst für eine RTX 4090 und alle käuflichen Luftkühler mehr als genug Platz. Aufgrund des Lüfters im Boden sollte das Netzteil nicht länger als 224 Millimeter sein. Allerdings kann das Y40 auch einen Wasserkühler gut unterbringen. So passt im Deckel ein 360-mm-Radiator und an der Seite ein 280-mm-Radiator, der ebenfalls bis zu 120 Millimeter dick sein darf. In unserem Fall (Enermax AQUAFUSION ADV 360) mussten wir nicht einmal den hinteren Lüfter entfernen. Allerdings sollte die Kombination aus Kühler und Lüfter im Deckel nicht dicker als 52 Millimeter sein.

Ab Werk verfügt das HYTE Y40 über zwei vorinstallierte Gehäuselüfter im Boden sowie auf der Rückseite. Beide Lüfter haben eine Rahmenbreite von 120 Millimetern und sind schlicht gestaltet. Der Rahmen ist schwarz und der Rotor mit seinen neun Lüfterflügeln ist grau gehalten. Die maximale Drehzahl beider Lüfter gibt der Hersteller mit 1300 Umdrehungen pro Minute an. Die Verbindung zum Mainboard erfolgt jeweils über ein schwarzes Kabel mit 3-Pin-Stecker.

Abschließend kommen wir zu den Temperaturen, die im HYTE Y40 erreicht wurden. Während des Stresstests wurden Prime95 und FurMark für 15 Minuten bei einer Raumtemperatur von 20 °C ausgeführt. Darüber hinaus wurde der Test mit vier verschiedenen Szenarien durchgeführt.

Nach den Temperaturmessungen zeigt sich, dass es im HYTE Y40 in der Standardkonfiguration durchaus etwas wärmer werden kann, und das, obwohl die betriebenen Komponenten nicht gerade als Stromfresser bekannt sind. Läuft man die Lüfter auf Höchstgeschwindigkeit, lassen sich die Temperaturen im Schnitt um zwei Grad senken, es entsteht jedoch ein deutlich hörbares Geräusch. Ein deaktivierter Lüfter an der Unterseite erhöht die Maximalwerte von CPU und GPU um weitere zwei Grad.

Wenn Sie sich für das HYTE Y40 entscheiden, empfehlen wir den Einsatz von zwei Ansauglüftern im Bereich neben dem Mainboard-Tray. Aufgrund der eher restriktiven Gestaltung der Netzteilabdeckung wird es dem Lüfter an der Unterseite höchstwahrscheinlich nicht gelingen, eine GPU mit höherem Stromverbrauch ausreichend zu kühlen.

HYTE ist es auch mit seinem dritten Gehäuse gelungen, einen interessanten und optisch ansprechenden Midi-Tower zu entwickeln. Durch die Verwendung von zwei Glasscheiben ermöglicht das Y40 tiefe Einblicke und kann mit verbauten RGB-Komponenten durchaus alle Blicke auf sich ziehen. Darüber hinaus sorgt die Kombination aus geraden und ungeraden Linien der anderen Gehäuseelemente für ein erfrischendes Erscheinungsbild. Besonders hervorzuheben sind jedoch die vertikale GPU-Montage und die mitgelieferte PCIe 4.0-Riser-Karte, die mit einer hervorragenden Verarbeitungsqualität überzeugen kann. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine solide Verarbeitung, ein sehr gutes Platzangebot und zwei vorinstallierte Gehäuselüfter.

Allerdings bietet ihr Design zunächst Anlass zur Kritik. Aufgrund der hellgrauen Lüfterblätter fügen sie sich optisch möglicherweise nicht wirklich gut in jedes System ein. Exemplare mit schwarzen Rotoren wären hier deutlich neutraler und passender gewesen. Weiterhin fiel auf, dass das rechte Seitenteil durch die dahinter liegenden Stromkabel durch die Push-Pins leicht nach außen gedrückt wurde und bei Berührung klapperte. Etwas schade finden wir auch, dass sich HYTE bei der Netzteilabdeckung für Kunststoff entschieden hat. Stahl hätte den Midi-Tower vermutlich deutlich schwerer gemacht. Die Kühlleistung des HYTE Y40 ist im Auslieferungszustand in Ordnung, aber nicht überragend.

Mit einem UVP von 149,90 Euro zählt das HYTE Y40 zudem nicht gerade zu den günstigen Gehäusen. Allerdings bietet es grundsätzlich einiges, wenn man bedenkt, dass allein die Riser-Karte in der gelieferten Qualität etwa 70 bis 80€ kosten könnte. Zusammen mit der sehr guten Verarbeitung, einer hervorragenden Optik und Hardware-Kompatibilität ist das HYTE Y40 ein empfehlenswertes Gehäuse.

Das HYTE Y40 ist ein optisch ansprechendes und solide verarbeitetes Gehäuse, das mit hervorragender Hardware-Kompatibilität und einer vorinstallierten PCIe 4.0-Riser-Karte überzeugt. Allerdings sollte bei High-End-Systemen in zusätzliche Gehäuselüfter investiert werden.

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Modell: Gehäusetyp: Abmessungen: Gewicht: Material: Farbe: Frontanschlüsse Laufwerksschächte: Erweiterungssteckplätze: Formfaktoren: Belüftung: Heizkörper: Max. CPU-Kühlerhöhe: Max. Grafikkartenlänge: Max. Nettoteillänge: Kabelführungsraum: Preis: Merkmale: